1952 - Das Geburtsjahr eines Vereins
7 Jahre nach dem verheerenden II. Weltkrieg - wie überall im Lande sind die Menschen auch hier in Rathenow noch mit der Beseitigung der Kriegsfolgen beschäftigt und tragen Sorge um ihr tägliches Leben - ergreifen Betriebsangehörige des damaligen VEB Kessel- und Apparatebau die Initiative sich in Sportvereinen zu organisieren. So entsteht im Herbst 1951 eine Betriebssportgemeinschaft Motor-Süd mit der Sektion Fußball, die Kegler gründen kurze Zeit später eine eigene Sektion. Auch die am Wassersport interessierten jungen Kolleginnen und Kollegen, die schon längere Zeit mit den Gedanken gespielt haben, sich in einer eigenen Sektion zusammenzuschließen, organisieren sich. Die anfängliche Vorstellung, eine „Wassersportgemeinschaft“ zu gründen, wird schnell zu Gunsten einer Sektion Segeln aufgegeben. Am 2. Mai 1952 gründeten im Kulturraum des VEB Kessel- und Apparatebau Rathenow ca. 12 Sportfreunde die Sektion Segeln der BSG Motor-Süd. Zu ihnen gehören u.a. Rudi Kämpfer, Siegfried Pehta, Hans Madeisky, Anneliese Badke. Das Bildmaterial aus dieser Zeit vermittelt dem Betrachter, dass die Freude am Wassersport das Motiv war, das alle verband, doch dass die Ausführung unserer Freizeitbeschäftigung mit harter Arbeit verbunden war. Die Schließung des Sägewerkes Malinowsky an der Schliepenlanke in Rathenow-West war für die Sportfreunde ein Glücksumstand. Den Sportfreunden Rudi Kämpfer (erster Sektionsvorsitzender) und Sportfreund Hans Madeisky gelang es mit Unterstützung der Betriebsleitung des Trägerbetriebs VEB Kessel- und Apparatebau nach langwierigen Verhandlungen das Grundstück am Baumschulenweg zur Nutzung zu erhalten. Ein lang gehegter Wunsch der „Segler“ (Wer hatte auch schon ein Segelboot?) ging in Erfüllung – ein eigenes Gelände am Wasser. Doch bevor die Gründungsmitglieder, es waren damals nur Betriebsangehörige der „Kesselschmiede“, ein Bootshaus nutzen konnten, hieß es, das alte Sägewerk – ein Holzgebäude – nutzbar zu machen und das bedeutete Arbeit, Arbeit...